Damaschke kämpft weiter für Ulanenstraße

Lingener Tagespost - Lokales
BI ruft für den Weiterbau der Tangente zu Aktionen auf – „Kein Verlass auf Politik und Verwaltung“
Lingen. Im Lingener Stadtteil Damaschke ist das Thema „Neubau UIanenstraße“ wieder Tagesgespräch. Das „Nein“ des Landes in Sachen Zuschuss, verbunden mit der gleichzeitigen Verschiebung der eigenen städtischen Mittel in den Haushalt 2013, lassen die Wellen der Empörung in Damaschke höher schlagen. Wieder einmal sehen sich die Damaschkaner als die „Betrogenen“ an und wieder einmal als diejenigen, die man, ohne mit ihnen zu sprechen, einfach hintenrüberfallen lässt.
„Wir lassen uns das nicht mehr gefallen und werden am kommenden Samstag mit unseren Aktionen beginnen“, betonte Dennis Dickebohm, ein Sprecher der BI Ulanen-
straße, in einem Gespräch mit unserer Zeitung.
Dickebohm ist erbost und enttäuscht von Rat und Verwaltung der Stadt und macht auch keinen Hehl daraus: „Erst wird uns der Weiterbau in 2012 und die Fertigstellung bis 2013 versprochen, auch ohne Landesmittel, und jetzt nimmt man die städtischen Mittel, weil das Land Niedersachsen kein Geld mehr geben will, aus dem Haushalt und verschiebt einfach alles – ohne uns im Vorfeld auch nur ein Wort zu gönnen. Für alle, die wir persönlich mit Oberbürgermeister Dieter Krone gesprochen und an dessen Wort geglaubt haben, ist das ein Schlag ins Gesicht.“
Enttäuscht zeigte sich der BI-Sprecher auch über die Parteien im Stadtrat. „Mit Ausnahme von Stefan Heskamp und Thomas Brümmer (beide CDU) sowie Jens Beeck (liberale Fraktion), die alle in Damaschke leben, haben sich die anderen Stadtratsmitglieder, entgegen ihrer ursprünglichen Zusage, gegen den zügigen Weiterbau ausgesprochen. Das ist schon ein starkes Stück und Wasser auf die Mühlen derjenigen, die eh sagen, dass man der Politik nicht vertrauen kann“, bedauerte Dickebohm die Rücknahme ursprünglicher Beschlüsse.
Zudem monierte der BI-Sprecher, dass wieder und wieder nach Landesmitteln geschielt werde. „Zum einen wird das Land nichts geben, weil man in Hannover weiß, dass die Stadt auch ohne diese zunächst in Aussicht gestellten Mittel bauen wird – wann auch immer. Zum anderen könnte, sollte wider Erwarten Geld aus dem niedersächsischen Haushalt kommen, eine Umwidmung der Straße erst in frühestens fünf Jahren erfolgen. Sollte nur mit städtischen Mitteln gearbeitet werden, könnte die Umwidmung, die eine rechtliche Umleitung des Verkehrs erst ermöglicht, sofort in Angriff genommen werden.“
Offener Dialog
Der Oberbürgermeister der Stadt Lingen habe in seinem Wahlkamp immer versprochen, in einen offenen Dialog mit den Bürgern zu treten, um diese bei Entscheidungen „mitzunehmen“. Die Damaschkaner seien indes einmal mehr und ohne „mitgenommen“ worden zu sein von den im Rathaus getroffenen Entscheidungen überrollt worden. „Das ist alles sehr, sehr schade und heißt gleichzeitig, dass wir das nicht mehr mit uns machen lassen“, erklärte Dickebohm.
Am Samstag, 31. März, veranstaltet die BI zwischen
11 und 15 Uhr ein „Angrillen“ an der B 213 (Schillerstraße/Parkplatz Lüttel), bei dem über die aktuelle Situation informiert werden soll.
Am 14. April, dem Tag der geplanten Haushaltsverschiebung, ist eine Fahrraddemonstration zum Rathaus der Stadt Lingen vorgesehen. „Wenn alle 1500 Bürger aus Damaschke, die sich via Unterschrift für den Ausbau ausgesprochen haben, auch kommen, wäre das schon toll“, hofft Dickebohm.