Der Park im Park kostet rund eine Million - Grünflächen in Lingen-Reuschberge sollen angelegt werden – Unterhaltskosten von rund 80 000 Euro

Lingener Tagespost - Lokales

Lingen. Die Jahre der Planungen scheinen vorbei: Geht es nach dem mehrheitlichen Willen des Planungs- und Bauausschusses (PBA) der Stadt Lingen, soll der Park des Emsauenparks nun ausgebaut werden. Die Gesamtkosten belaufen sich laut Verwaltung auf rund 985 000 Euro. Zusätzlich werden für den Unterhalt des Parks zwei Vollzeitarbeitskräfte erforderlich, die mit rund 80 000 Euro jährlich zu Buche schlagen werden.
Wie Stadtbaurat Lothar Schreinemacher eingangs erläuterte, hatte „Junker + Kollegen, Landschaftsarchitektur“, aus Georgsmarienhütte in Arbeitsgemeinschaft mit dem Büro „Plan/Concept“ den Wettbewerb zur Gestaltung der Parklandschaft 2007 gewonnen. In seiner zukünftigen Funktion solle der Park einen zentralen Naherholungsbereich darstellen, in dem die unterschiedlichen Belange aller Bürger berücksichtigt werden sollen. Nachdem inzwischen alle Baugrundstücke im Emsauenpark verkauft seien, solle nun auch der Park angelegt werden.

Unter der Überschrift „Natur – Kunst – Erholung“ sollen Spielplätze, Rad- und Fußwege, Blütengehölze, Blumenwiesen und weitere „spannende Highlights“ aufgebaut werden, um einen anspruchsvollen Park zu bauen. Gleichzeitig soll er in großen Bereichen sparsam und zurückhaltend sein. Schreinemacher: „Außerdem möch ten wir das Gelände so gestalten, dass man hier auch einmal zelten kann.“ Der Stadtbaurat betonte abschließend, dass es sich bei dem selbst gesteckten Kostenrahmen um ein „ambitioniertes Vorhaben“ handele: „Wir wollen sehen, dass wir mit den Kosten hinkommen.“

Für die CDU begrüßte Fraktionsvorsitzender Uwe Hilling das Vorhaben und erinnerte daran, dass die heutigen Grundstückeigener ihr Bauland auch mit der Information darüber gekauft hätten, dass in unmittelbarer Nähe auch eine Parklandschaft entstehe.

Mit einem: „Na, ja“, reagierte Margitta Hüsken, SPD, auf die Angaben der Verwaltung und fragte: „Das sieht zwar alles sehr hübsch aus, aber können wir uns das und weitere jährliche Unterhaltskosten von rund 80 000 Euro auch wirklich leisten?“

Auch Marc Riße von den Bürgernahen verwies auf den „teuren Ausbau“ des Parks: „Für so etwas haben wir heute kein Budget mehr. Was wir aber haben, ist ein verdreckter Brunnenpark, einen gesperrten Parkhügel und einen Amtsgerichtspark, der auch nicht so doll ist. Es gibt schon viel Ungerechtigkeit in Lingen.“ Abschließend betonte Riße, dass man mit 500 000 Euro eigentlich hinkommen müsse.

Diese Äußerung verbat sich im nächsten Atemzug Stefan Heskamp, CDU: „Die Fläche kann man nicht so einfach liegen lassen, und außerdem stehen wir bei den Menschen im Wort, denen wir versprochen haben, hier auch einen Park zu bauen.“ Dass dieser Park auch unterhalten werden müsse, sei die zwangsläufige Folge der Planungen.

Als „nicht zu teuer“ wertete Jens Beeck, Liberale Fraktion, das Ergebnis. Er attestierte dem Projekt eine gelungene Planung.

Daneben machte Beeck sehr deutlich, dass man die verschiedenen Bereiche in Lingen nicht gegeneinander ausspielen sollte. Der Brunnenpark biete eine Vielzahl von Funktionen und sei wahrlich nicht verdreckt. Außerdem werde über die Zukunft des Parkhügels gerade beraten.

Bei der abschließenden Abstimmung votieren die Bürgernahen gegen den vorgestellten Ausbau des Parks. Die SPD enthielt sich.