FDP Wietmarschen nominiert Kuipers

Lingener Tagespost - Lokales
Wietmarschen. Der FDP-Ortsverband Wietmarschen hat am Donnerstagabend einstimmig seinen 43-jährigen Ortsvorsitzenden Johann Kuipers zum Bürgermeisterkandidaten für die Wahl am 25. Mai nominiert.
In offener Abstimmung votierten 13 Freidemokraten in der Mitgliederversammlung im Turmcafé im Ortsteil Wietmarschen für den Familienvater aus dem Ortsteil Füchtenfeld. Er gehört derzeit als einziger FDP-Vertreter dem Gemeinderat Wietmarschen an. Hauptberuflich ist der Liberale als Kundenberater in der Finanzbranche tätig. Ehrenamtlich engagiert er sich unter anderem als Geschäftsführer des FSV Füchtenfeld und als Vorsitzender des Sozialverbandes Wietmarschen. Nach dem klaren Vertrauensvotum sagte Kuipers: „Ich freue mich auf einen spannenden Wahlkampf.“ Er wolle sich auch bei Vereinen im Ortsteil Lohne vorstellen.
Neben seinen Parteifreunden sicherte ihm seine Ehefrau Alice jede Unterstützung zu: „Daumen hoch, Johann, du schaffst das.“ Der FDP-Kreisvorsitzende Thomas Brüninghoff stellte fest, dass Kuipers genug Kraft und Mut aufbringe, um bei der Bürgermeisterwahl ein gutes Ergebnis zu erzielen. Heinrich Wübbels, Beisitzer im FDP-Ortsvorstand Wietmarschen, lobte Kuipers dafür, dass er nicht „gekniffen“ habe, als ihn seine Vorstandskollegen gebeten hätten, sich zur Verfügung zu stellen, sondern mit vollem Einsatz in den Wahlkampf ziehen wolle. „Die Bürger brauchen eine Wahlmöglichkeit.“
In seiner Rede skizzierte Kuipers seine politischen Vorstellungen. „Mir ist es als Bürgermeister nicht wichtig, welcher Konfession oder welcher politischen Partei jemand angehört. Ideen und Anträge sind nicht schlechter, weil sie aus anderen Reihen kommen. Ein Bürgermeister Johann Kuipers wird sich der Neutralität und der Ideologiefreiheit verschreiben. Dazu braucht es keine vorgefertigten Meinungen. Ich möchte als Ideengeber und Moderator fungieren.“
Kuipers stellte fest, dass sich die Gemeinde Wietmarschen unter der Federführung von Bürgermeister Alfons Eling prächtig entwickelt habe. Die Sicherung des Haushalts und die Rückführung der Schulden bezeichnete der Liberale als wichtigste politische Ziele. Kostspielige Projekte wie einen Tunnel unter dem Westring in Lohne sollten nicht weiterverfolgt werden.
Er ging auch auf die demografische Entwicklung als riesige Herausforderung ein. „Künftig werden wir womöglich nicht in neue Baugebiete, sondern in bestehende Wohnstrukturen investieren müssen.“ Die Gemeinde müsse ferner bei der Bereitstellung von ausreichenden Pflegeplätzen vor Ort behilflich sein. In puncto Schulen schickte er einen persönlichen Wunsch nach Hannover: „Lasst die Schulen endlich ihre Arbeit machen. Drückt den Schulen und Eltern nicht eure Ideologie auf. Lasst den freien Elternwillen entscheiden.“
Im Übrigen orientiere er sich weiterhin an seinem Konfirmationsspruch „Lass nicht außer Acht die Gabe in dir, die dir gegeben ist“ (Tim 4,4). Dieser Bibelspruch setze voraus, dass man den Menschen erlaube, die Begabung zu ergründen und sie weiterentwickeln zu dürfen. Dazu sei die persönliche Freiheit unerlässlich. „Ein Eindringen und Regulieren in jeden noch so kleinen Bereich des Lebens erstickt jede Begabung und jegliches Talent“, meinte Kuipers.
Die CDU schickt Manfred Wellen und die SPD Bernd Mentgen ins Rennen.