Inklusion auch auf Spielplätzen

Liberale Fraktion setzt sich für Spielgeräte für Kinder mit Behinderung ein
Lingen (eb) Inklusion ist nach Auffassung der Liberalen Fraktion im Lingener Stadtrat nicht nur ein Thema für die Kindergärten und Schulen, sondern auch für die Stadtverwaltung, wenn es zum Beispiel um die Einrichtung von Spielräumen geht.
„Wir haben in Lingen eine Vielzahl von Spielräumen, die teilweise hervorragend ausgestattet sind“, so Jens Beeck und Dr. Godula Süßmann. „Nur fehlen Spielangebote für Kinder mit einer körperlichen Behinderung. Dies muss sich dringend ändern.“
Derzeit beraten die Mitglieder des Beirates Spielräume über die Zukunft der Spielplätze. Dabei geht es nach Absprache mit den Ortsräten und Stadtteilvertretungen nicht nur darum, welche Plätze gegebenenfalls aufgegeben werden können, sondern auch darum, wo es an Spielmöglichkeiten für die Jüngsten fehlt und wie bestehende Plätze noch besser ausgestattet werden können.
„Während der letzten Sitzung des Beirates vor der Sommerpause wurde dabei deutlich, dass es häufig nicht nur Eltern mit Kinderwagen, sondern auch Kindern in Rollstühlen kaum möglich ist, überhaupt auf den Spielplatz gelangen zu können, weil die Zuwege nicht gepflastert sind“, erläutern Beeck und Süßmann. „Das heißt, ein Kind mit einer Gehbehinderung kommt noch nicht einmal bis zum Sandkasten, wo es ungehindert mit Gleichaltrigen spielen könnte.“
Zudem fehle es an zusätzlichen Spielgeräten, die besonders auf die Bedürfnisse von Kindern mit einer körperlichen Einschränkung abgestimmt sind. „Anstatt ein weiteres Klettergerät aufzustellen, plädieren wir dafür, entsprechende Geräte anzuschaffen und zumindest die großen Spielplätze damit auszustatten“, erklären die beiden Ratsmitglieder. „Auch wenn diese Spielmöglichkeiten teurer sind als die üblichen Geräte, sollten wir trotz der anstehenden Aufgabenkritik im Sinne der Inklusion nicht darauf verzichten, sondern lieber anderswo sparen.“
Nach Auffassung von Beeck und Süßmann haben auch Kinder mit Behinderung das Recht darauf jederzeit und überall mit Gleichaltrigen spielen zu können. „Davon profitieren letztlich nicht nur die Jungen und Mädchen mit Handicap, sondern auch die anderen Kinder, die deutlich in ihrem Sozialverhalten gestärkt werden, wenn für sie der Umgang mit Gleichaltrigen mit Beeinträchtigung selbstverständlich ist“, so Beeck und Süßmann abschließend.