Kaufleute in der Großen Straße sind sauer auf die Verwaltung

Lingener Tagespost - Lokales vom 08.05.2012
Wegen Absperrungen beim Verkehrssicherheitstag – Stadt Lingen weist die Vorwürfe zurück
pe Lingen. Ziemlich sauer ist die „Interessengemeinschaft Große Straße“ in Lingen auf die Stadtverwaltung und auch auf die Polizei als Veranstalter des Verkehrssicherheitstages am Sonntag (wir berichteten). „Mit Entsetzen mussten wir, die Kaufleute der Großen Straße, feststellen, dass man uns am verkaufsoffenen Sonntag durch die Veranstaltung teilweise komplett vom Besucherstrom abgeschnitten hat“, heißt es in dem von den Geschäftsleuten Andreas Huesmann und Heinz Pohl unterzeichneten Schreiben an Oberbürgermeister Dieter Krone. Im Laufe des Nachmittags habe es mehrere Kundenbeschwerden gegeben. Es sei völlig unverständlich und nicht nachvollziehbar, wie leichtfertig und unüberlegt die Genehmigung dazu erteilt worden sei. „Die Große Straße war zwischenzeitlich wie leer gefegt.“
Der verkaufsoffene Sonntag sei für alle Kaufleute in der Innenstadt von großer Wichtigkeit, „auch für die Große Straße. Uns an so einem Tag optisch und auch durch Passantenführung um die Veranstaltung herum dadurch noch zusätzlich von den 1a-Lagen abzukoppeln, grenzt schon an grobe Fahrlässigkeit“, kritisierten die Kaufleute. Weiter heißt es: „Durch diverse Veranstaltungen im Laufe des Jahres sind wir sowieso schon mehrfach benachteiligt. Wir verweisen hier auf den Citylauf. An dem Veranstaltungssamstag werden wir ebenfalls ab dem frühen Nachmittag vom Besucherstrom abgeschnitten. Führen Sie doch die Sportler beim nächsten Mal durch die Lookenstraße! Bezüglich des verkaufsoffenen Sonntags müssen wir Ihnen und allen Verantwortlichen sagen, dass wir das so in der Form in Zukunft nicht hinnehmen werden, und behalten uns rechtliche Schritte vor.“
Der Unmut der Kaufleute in der Großen Straße sei bis zu einem gewissen Grad verständlich, erklärte die Verwaltung auf Anfrage unserer Zeitung. Durch das Aufstellen von sogenannten Hamburger Gittern auf dem Marktplatz sei die Große Straße optisch teilweise von der Fußgängerzone abgetrennt worden, räumte Katrin Möllenkamp, Leiterin des Fachbereiches Bürgerservice, Recht und Ordnung, ein.
Die Genehmigung für die Absperrung auf dem Marktplatz für Vorführungen beim Verkehrssicherheitstag sei jedoch nicht „leichtfertig und unüberlegt“ erteilt worden. „Aus organisatorischen Gründen konnten die Vorführungen der Verkehrswacht nur auf dem Marktplatz stattfinden. Die Zufahrt war aus Sicherheitsgründen nur über die Große Straße möglich“, so Möllenkamp. Dem Vorwurf, dass die Kaufleute der Großen Straße dadurch teilweise komplett vom Besucherstrom abgeschnitten worden seien, widerspricht die Fachbereichsleiterin: „Der Zugang zur Großen Straße war während des gesamten verkaufsoffenen Sonntages möglich. Die Fußgänger konnten jederzeit an der Absperrung vorbei in die Große Straße gelangen.“ Zudem sei bereits vor Ort auf den Unmut der Kaufleute reagiert worden. So hätten Veranstalter und Organisatoren des Verkehrssicherheitstages schnell und unbürokratisch beschlossen, die Absperrungen vor und nach den Vorführungen für den Besucherstrom zu öffnen.