Landesregierung sagt Nein: Emskanal zu teuer - Meyer Werft will nicht umziehen

ew Osnabrück. Die Idee eines Kanals vom Emsland durch Ostfriesland zur Nordsee ist fürs Erste vom Tisch. Technisch sei ein Emskanal zwar machbar. Wegen der geschätzten Mindestkosten von 780 Millionen Euro bis Papenburg und sogar 1,1 Milliarden Euro bis Dörpen werde die weitere Prüfung aber zurückgestellt. Das teilte gestern Abend die Landesregierung mit. Zuerst sollten nun Alternativen geprüft werden. Dazu zählen Änderungen am Emssperrwerk, eine Steuerung der Gezeiten, Flutungsflächen sowie ein Dauerstau der Ems. Ein entsprechendes Gutachten soll im Herbst in Auftrag gegeben werden.
In der Lenkungsgruppe, die Lösungen für die Ems finden will, sind die Ministerien für Umwelt, Wirtschaft und Agrar, die Landkreise Emsland und Leer sowie Vertreter der Meyer Werft und Umweltverbände vertreten.
Der Emskanal war eine Idee, um die Überführung von Kreuzfahrtschiffen der Meyer Werft von Papenburg bis zur Nordsee sicherzustellen. Derzeit geschieht das unter schwierigen technischen und ökologischen Bedingungen über die Ems. Kritiker fordern, dass das Unternehmen seinen Sitz an die Küste verlegt. Werftchef Bernard Meyer lehnte dies gestern erneut ab. Meyer: „Wir haben immer wieder gesehen, wenn wir uns andere Standorte angesehen haben, dass das Risiko für die Werft zu groß ist.“