„LiLi“ fährt ab September in ganz Lingen - Das AST aber nicht mehr

Lingener Tagespost - Lokales

Lingen. Einstimmig hat der Rat der Stadt Lingen beschlossen, das Stadtbussystem „LiLi“-Bus als erweitertes Angebot im Öffentlichen Personennahverkehr ab September für ganz Lingen einzuführen. Gleichzeitig wird das Anrufsammeltaxi (AST) abgeschafft, weil beide Systeme aus finanziellen Gründen nicht nebeneinander angeboten werden können.

Diskutiert werden muss aber noch, wie der Öffentliche Personennahverkehr auch an Sonn- und Feiertagen aufrechterhalten werden kann, weil „LiLi“ an diesen Tagen nicht fährt.

Oberbürgermeister Dieter Krone erinnerte zu Beginn daran, dass die beiden Modelljahre nun beendet seien. Der Verwaltungschef zog ein positives Fazit. Mit den beiden ersten „Versuchslinien“ sei ein ausgesprochen positiver Erfolg eingefahren worden. „Wir wollten unseren Bürgern mit der ,LiLi‘ ermöglichen, vom Auto auf den Bus umzusteigen. Die Erfahrungen zeigten überraschend deutlich, dass das sehr wohl möglich ist.“

Zudem lasse die „bunte Mitfahrerschaft“ von Müttern mit Kleinkindern bis hin zu betagten Senioren den Schluss zu, dass es sich sehr wohl lohne, die „LiLi“ für die gesamte Stadt Lingen anzubieten. Krone: „Insgesamt ist es ein wunderbares System und ein Meilenstein für die Stadt Lingen.“

Dank zollte der Verwaltungschef auch den Ortsräten, die sich nicht nur hinter dieses System gestellt hätten, sondern dieses auch finanziell unterstützten. Diese beteiligen sich in den nächsten zwei Jahren jeweils mit 1,50 Euro pro Einwohner an der Finanzierung der „LiLi“. Über die bisher nicht durch den „LiLi“-Bus angeschlossenen Gebiete müsse noch gesprochen werden. Wie aus den Verwaltungsvorlagen hervorgeht, liegt der Zuschussbedarf für dieses gesamtstädtische Angebot bei rund 630 000 Euro jährlich.

Lob für das System und insbesondere für den Oberbürgermeister gab es aus allen im Rat vertretenen Fraktionen. Für die CDU rief Uwe Hilling noch einmal in Erinnerung, dass es keinem leicht falle, das AST aufzugeben: „Aber beides zusammen können wir uns nicht leisten.“ Neben der Arbeit, die sich die CDU mit der Realisierung der ,LiLi‘gemacht habe, zollte Hilling insbesondere dem Verwaltungschef Dank, der sich mit großem persönlichen Engagement für dieses System eingesetzt habe. Dem folgte auch Bernhard Bendick seitens der SPD, die sich mit dem Ergebnis „sehr zufrieden“ zeigte.

Von den Bürgernahen (BN) lobte Robert Koop die „LiLi“ als einen großen Erfolg des Oberbürgermeisters: „Das haben Sie gut gemacht, Herr Krone.“ Auch Birgit Kemmer dankte dem Oberbürgermeister für sein Engagement und wertete die Einführung der „LiLi“ als „eine Sternstunde für Lingen“.

Weil es „nach 22 Jahren endlich einen ÖPNV in Lingen gibt“, betonte auch Jens Beeck von der Liberalen Fraktion, dass dies ein gutes Ergebnis sei.

Anderer Meinung war das Unternehmerehepaar Twiehaus, das seit 24 Jahren das AST-System bedient. Es verwies darauf, dass die „LiLi“ nicht in den späten Nachtstunden und auch nicht an den Sonn- und Feiertagen fahren werde. An die Adresse des Rates richtete das Unternehmen die Bitte, dies alles noch einmal zu überdenken.