„Obi“-Markt stößt auf „Für und Wider“

Lingener Tagespost - Lokales

Lingen. Aufbruchstimmung herrscht zurzeit am ehemaligen „Praktiker“-/“Max Bahr“-Baumarkt an der Rheiner Straße in Lingen. Im April soll hier aller Voraussicht nach ein „Obi“-Baumarkt seine Türen öffnen. Dies stößt allerdings nicht bei allen auf Zustimmung.
Josef, Markus und Christian Berning, Geschäftsführer des gleichnamigen Einrichtungshauses „Möbel Berning“ in unmittelbarer Nachbarschaft und Eigentümer der Baumarktfläche, sind froh darüber, dass der Leerstand nun schon bald aufgehoben scheint, wie sie am Freitag in einem Gespräch mit unserer Zeitung erklärten. Mit in der Runde war auch Axel Stüting, der in dem Unternehmen in leitender Funktion tätig ist.

Nach Angaben der drei Geschäftsführer, die in ihren Häusern in Lingen und Rheine rund 150 Mitarbeiter beschäftigen, wird das Baumarkt-Gebäude zurzeit umfänglich saniert und instand gesetzt, um den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden.

Auf die Frage, ob der zukünftige Betreiber den „Gartenbereich“ erweitern wolle, erklärte Markus Berning: „Ja, um etwa 1200 Quadratmeter. Im hinteren Bereich sollen zukünftig gartennahe Artikel wie Pflanzen, Kübel oder auch Zaunelemente platziert werden.“ Dieses decke sich mit dem, was bereits 1989 für den Baumarkt genehmigt worden sei und was der gültige Bebauungsplan an dieser Stelle ermögliche.

Zudem machte Seniorchef Josef Berning deutlich, dass die heutige überdachte Verkaufsfläche des Baumarktes nicht ausgeweitet werde. Vor diesem Hintergrund erklärten die drei Unternehmer zudem, dass die bereits in der Öffentlichkeit diskutierte Absicht, den Baumarkt, der heute rund 6000 Quadratmeter umfasst, um zusätzliche 2000 Quadratmeter zu erweitern, überhaupt noch nicht spruchreif sei.

Markus Berning: „Wir haben in den vergangenen Jahren zwei Baufachmärkte gehabt, die in Konkurs gegangen sind. Jetzt müssen wir erst einmal abwarten, wie sich ,Obi‘ in Lingen aufstellt und entwickelt. Erst dann können wir darüber sprechen, was notwendig sein könnte, um dem hoffentlich florierenden Baumarkt auch mit verlässlichen Planungen eine Zukunft zu bieten.“

Im Zusammenhang mit dem eigenen Einrichtungshaus an der Rheiner Straße betonte Christian Berning, dass man auch hier dabei sei, den Standort langfristig zu sichern. „Die Bausubstanz stammt teilweise aus den 1970er-Jahren, weshalb schon unter energetischen Gesichtspunkten dringender Handlungsbedarf besteht. Das zukünftige Möbelhaus (zurzeit 15 000 Quadratmeter) soll mehrgeschossig gebaut werden, um auch zusätzlichen Parkraum zu gewinnen“, erläuterte Christian Berning. Er ergänzte im gleichen Atemzug, dass sich die Planungen allerdings erst im Anfangsstadium befänden.

Noch in diesem Jahr sollen die Planungen der Familie Berning an der Gymnasialstraße der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Dort, wo sich gegenüber dem alten Krankenhaus heute ein freier Platz befindet, soll ein Wohn- und Geschäftshaus errichtet werden.

Doch die Baumaßnahmen rund um den ehemaligen „Max Bahr“-Baumarkt rufen auch kritische Stimmen auf den Plan. Unternehmen, die affine Angebote in ihren Regalen offerieren, bereiten die bereits vorgestellten Planungen „große Bauschmerzen“, weil sie eine Benachteiligung im Wettbewerb befürchten. Vor diesem Hintergrund hat die Liberale Fraktion im Stadtrat beantragt, die beabsichtigten Erweiterungen auch politisch zu beraten und nicht allein der Verwaltung zu überlassen. Es sei abzuwägen, ob die geplanten Erweiterungen auch gesamtstädtisch vertretbar seien.

Zwei derjenigen, die den möglichen Erweiterungsabsichten von „Obi“ mit „Bauchschmerzen“ entgegensehen, wollten sich auf Nachfrage noch nicht in der Sache äußern. Man wolle sich erst noch weiter kundig machen hieß es aus den Unternehmen. „Wir sind mit allen Beteiligten im Gespräch, und natürlich nehmen wir deren Sorgen sehr ernst“, betonte am Freitag Lingens Stadtbaurat Lothar Schreinemacher auf Anfrage. Zurzeit würden keine Genehmigungen ausgesprochen.

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Lingener Tagespost - Landkreis Emsland

„Für und Wider“ zum „Obi“-Markt
Lingen. Die für April geplante Ansiedlung eines „Obi“-Marktes an der Rheiner Straße in Lingen findet nicht nur Befürworter. Ansässige Unternehmen, die über ein ähnliches Angebot verfügen, befürchten durch mögliche Erweiterungen des Baufachmarktes eine Wettbewerbsverzerrung.