Status Quo heizten in Lingen mächtig ein - Englands Kultrocker kamen in die Lingener Emslandhallen – und brachten die Hooters gleich mit

Lingener Tagespost - Lokales
Lingen. Die Emslandhallen feierten am Samstag ihren 20. Geburtstag – da durften die zum Jubiläumskonzert verpflichteten Bands ruhig auch etwas älter sein. Die US-amerikanischen Folkrocker „The Hooters“ fanden sich 1980 zusammen, und die britischen Rockveteranen von „Status Quo“ um Gründungsmitglied und Frontmann Francis Rossi haben sich schon 1962 dem Rock ’n’ Roll verpflichtet. Dementsprechend gehörten viele der 2600 Konzertbesucher eher dem „älteren Semester“ an.
„The Hooters“ eröffneten den Abend. Richtig Stimmung kam bei einem ihrer größten Hits, „Johnny B.“, auf. Der Song, 1987/88 immerhin Platz 7 der deutschen Singlecharts, wurde vom Publikum laut mitgesungen. Ihren nur eine Dreiviertelstunde dauernden Auftritt beendeten die Amerikaner mit dem 2010 veröffentlichten Song „Pissing In The Rhine …“ („… eine gute Flasche Wein“). Der bis auf die Titelzeile deutsche Text ist ein Zeichen dafür, dass die „The Hooters“ in den Staaten keine große Rolle mehr spielen, aber nach einer vorübergehenden Trennung zwischen 1995 und 2001 jetzt auf europäischen – und speziell deutschen – Bühnen ihre Fans immer noch begeistern können.
Schade nur, dass einige Fans der Band vom Start des Auftrittes gegen halb acht regelrecht kalt erwischt wurden. Grund: Auf den von „Nordwestticket“ verkauften Eintrittskarten war 19.30 Uhr als Konzertbeginn angegeben. Die Besucher, die ihre Karte bei „Protickets“ erworben hatten, gingen aber zumeist vom dort aufgedruckten Beginn 20 Uhr aus, und auch auf der Internetseite der Emslandhallen war auch gestern noch der Konzertbeginn fälschlicherweise mit 20 Uhr angegeben …
Als Francis Rossi, Rick Parfitt und Co. mit ihrem 70er-Jahre-Hit „Caroline“ den 90-minütigen Act von „Status Quo“ begannen, stieg die Stimmung in der Halle spürbar. Der Stimmung tat es auch keinen Abbruch, als „SQ“ die weitgehend unbekannten Titel ihrer aktuellen CD „Quid Pro Quo“ wie „Rock ’n’ Roll’n’you“ oder „Two way traffic“ präsentierte. Zum Stil der Band passend und damit der Erwartungshaltung des Publikums entsprechend klingen die neuen Songs. Trotzdem waren wohl die meisten Fans der Band wegen ihrer großen Erfolgstitel wie „What’s your proposing“, „Whatever you want“ oder des etwas aus dem Stil der auch als „Band der drei Akkorde“ bekannten Formation fallenden Songs „In the army now“ gekommen.
Fans waren textsicher
Sie wurden nicht enttäuscht. Routiniert rockten „Status Quo“ die Emslandhallen – musikalisch weniger differenziert als zuvor „The Hooters“, dafür aber in altbewährtem Sound. „Sing it“ forderte Rossi zum Ende des Jubiläumskonzertes, und die 2600 taten dem 2009 von der Queen geadelten Sänger und Gitarristen den Gefallen – und bewiesen auch beim Refrain von „Rockin’ all over the world“ Textsicherheit. Dass die Halle nicht ganz ausverkauft war, zeigte sich bei der Zugabe: „Status Quo“ coverten „Rock ’n’ roll music“ – und im hinteren Bereich der Halle nutzten einige den Platz, um ihre gute Laune bei den dazugehörigen Tanzschritten auszuleben.