Theatersanierung in Lingen geht voran

Lingener Tagespost - Lokales

Lingen. Voll im Zeitplan liegen die Maßnahmen des zweiten Abschnittes zur Sanierung des Lingener Theaters. Über den aktuellen Stand hat Rainer Perkuhn vom Fachdienst Hochbau der Stadt Lingen den Kulturausschuss auf der jüngsten Sitzung informiert.
Nachdem im vergangenen Jahr unter anderem bereits die Erneuerung des Daches, neue Toiletten und ein barrierefreier Zugang zum Saal umgesetzt wurden, gehe es jetzt um die Erneuerung der Anlagentechnik, so Perkhun. Rund 900 000 Euro werde diese zweite Teilmaßnahme verschlingen. Davon werde man allerdings optisch kaum etwas wahrnehmen, da die wesentlichen Veränderungen im Keller und dem Dach des Theaters installiert werden.

Anfang Mai seien die alten Anlagen ausgebaut worden, berichtete der Architekt. Die Maschinen – sprich Heizung sowie Module für die Belüftung von Foyer und Saal – befinden sich bereits im Gebäude und müssten noch installiert und angeschlossen werden. Aggregate für Kältemaschinen, sogenannte Verdampfer, die für die Kühlung des Theatersaals sorgen werden, haben bereits ihren festen Platz auf dem Theaterdach.

Auch die Beleuchtung im Foyer soll erneuert werden. Hier sollen energiesparende LED-Lampen die herkömmlichen Birnen ersetzen. Die alten Stromschienen können dafür weiterverwendet werden.

Theatermeister Jörg Oostergetelo freute sich, dass von den Neuerungen auch die Bühnentechnik und die Tonanlage profitieren würden. So könne man flexibler auf die Bedürfnisse eingehen.

Optimierungen wird es ebenfalls im Bereich des Caterings geben. Die hier anfallenden Kosten werden allerdings vom Betreiber teilweise selbst getragen.

Farbkonzept erhalten
Diese Maßnahmen sollen bis zum Beginn des Weltkindertheaterfestes am 25. Juli abgeschlossen sein.

Wie Rainer Perkuhn weiter erläuterte, solle in einem weiteren Schritt noch der Teppichboden gegen exakt den gleichen neuen ausgetauscht werden und ein Anstrich erfolgen.

Darauf entwickelte sich eine kontroverse Diskussion. Während einige Ausschussmitglieder die Auffassung von Irene Vehring (CDU) teilten, das eine Renovierung auch optisch wahrnehmbar sein sollte, sah Marc Risse (Bürgernahe) „kein sachliches Argument für eine neue Farbe“, wenn es nicht um eine bessere Qualität oder höhere Belastbarkeit ginge. Perkuhn verwies auf das „Architektenurheberrecht“, nachdem eine Veränderung des Farbkonzeptes nicht ohne Rücksprache möglich sei. Auch Rudolf Kruse, Leiter des Fachdienstes Kultur, warnte vor einem möglicherweise langwierigen Prozess. Um den zeitlichen Ablauf nicht zu gefährden, einigte sich der Ausschuss schließlich darauf, das Farbkonzept zu erhalten. Langfristig wolle man allerdings einmal genauer erfragen, wie eng die Grenzen des Urheberrechts wirklich liegen und wie viel Gestaltungsspielraum noch bliebe. Dieser Vorschlag kam von Jens Beeck (FDP).