Wessel: Arena Chance für kulturelle und sportliche Angebote

Lingener Tagespost - Lokales
pe Lingen. Der bevorstehende Bau der Emslandarena in Lingen sollte als Chance zu einem Neubeginn mit Raum für verschiedene kulturelle und sportliche Angebote genutzt werden. Dafür hat sich Werner Wessel vom „A&O Veranstaltungsservice“ in Lingen ausgesprochen. Im Interview mit unserer Zeitung äußerte sich Wessel gleichzeitig erfreut über eine besondere Auszeichnung für sein Unternehmen.
Herr Wessel, Sie und Ihr Partner Markus Schöner sind gemeinsam mit Hermann Silies vom Lingener Unternehmen connectiv! eSolutions für die Internetplattform „zauberer.de“ in der Kategorie „wirkungsvollstes webbasiertes Kundenbindungskonzept“ mit dem Weser-Ems Internet Award ausgezeichnet worden. Was kann diese Plattform, und wie kam es zum Preis?
Die Idee war, ein Portal zu entwickeln, das nicht nur Künstlern als Verzeichnis und Plattform dient, sondern gleichsam auch Veranstalter von privaten und geschäftlichen Events anspricht. Das Portal wurde 2010 entwickelt. Was zuvor auf eine Vielzahl unterschiedlicher Portale oder Anzeigenseiten verteilt war, ist nun gebündelt auf einer Online-Plattform zu finden. Jeder Künstler kann sich ein eigenes Profil anlegen und so Interessenten auf einem Blick sein Können präsentieren. Veranstalter werden auf „zauberer.de“ so schnell fündig.
Woraus bestand die Jury?
Sie bestand aus erfahrenen Fachleuten. Professoren von der Hochschule Osnabrück und von der Hochschule in Emden sowie weitere IT-Experten prüften die eingereichten Onlinekonzepte genau und waren sich einig: Mit „zauberer.de“ haben wir ein innovatives Portal geschaffen, das die Anforderungen von Künstlern und Veranstaltern optimal verbindet. Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung und nehmen den Award gleichsam als Ansporn, das Portal weiter zu perfektionieren. Gemeinsam mit dem IT-Dienstleister connectiv! eSolutions aus Lingen haben wir das Projekt umgesetzt und danken dem gesamten Team für die erfolgreiche Zusammenarbeit.
Neben „zauberer.de“ sind Sie in Lingen seit nunmehr 16 Jahren mit der Veranstaltungsagentur „A&O“ aktiv. Ein „Kind“ von Ihnen ist auch der an den Schauspieler Theo Lingen angelehnte Kleinkunstpreis „Lingener Theo“, der nach Auffassung der Stadt künftig in einer anderen Form präsentiert werden soll. Was könnten Sie sich denn vorstellen?
Nach der Ankündigung, den „Theo“ aus dem Altstadtfest zu nehmen, haben sich viele Bürger gemeldet. Gerade der „Theo“ war für Familien und Kulturfreudige eine willkommene Abwechslung im Rahmenprogramm der größten Lingener Veranstaltung. Es ist sicherlich eine Herausforderung für den Veranstalter, das nun fehlende Kleinkunstprogramm am Familiensonntag „aufzufangen“. Sicher aber ist, dass die Vergabe des „Lingener Theos“ im Rahmen des Lingener Altstadtfestes nicht mehr stattfinden wird. Veranstaltungen wie der „Theo“ benötigen Entfaltungsspielraum. Die bisherige Präsentation war auch für mich nicht befriedigend. Der „Lingener Theo“ hat eine höhere Wertschätzung verdient.
Wie soll es weitergehen?
Ich freue mich darüber, dass es inzwischen einen regen internen Dialog mit dem Fachbereich Kultur der Stadt und mit Bürgern gibt, die an einer Fortsetzung des „Lingener Theos“ interessiert sind. Es wird in Erwägung gezogen, diesen im Rahmen einer Gala im Theater durchzuführen. Möglicherweise ist es in Zukunft sogar möglich, eine Vergabe im Rahmen eines „Theo Lingen Festivals“ anzustreben. In welchem Rahmen die Vergabe eines solchen Preises in Zukunft stattfinden kann, muss im Detail besprochen werden.
Die Stadt Lingen möchte auch mit großen Veranstaltungen weiter punkten. Stichwort Emsland-Arena: Was ist aus Ihrer Sicht im Eventbereich machbar, um die Arena mit kulturellem Leben zu füllen?
Die Presseberichte zum Thema „Emslandarena“ verfolge ich mit großem Interesse. Man sollte die augenblickliche Chance zu einem Neubeginn mit viel Raum für verschiedene kulturelle und sportliche Angebote nutzen. Natürlich mache ich mir Gedanken über finanziell tragbare zielgruppenspezifische Eventveranstaltungen in der Emslandarena. Ein Beispiel: Zurzeit stehe ich in Verbindung mit dem Veranstalter des Events „Europas erfolgreichste Turnshow“ – um das „Feuerwerk der Turnkunst“ 2014 nach Lingen zu holen. Dieses Format zeichnet die ungebrochene Attraktivität von Sportveranstaltungen aus und verzeichnet Besucher- sowie Vorverkaufsrekorde. Die Voraussetzungen für ein solches Mega-Ereignis sind nach örtlicher Rücksprache gegeben. Da heißt es Daumen drücken!
Was halten Sie eigentlich von einer Art „Rundem Tisch“ von Kulturschaffenden in der Stadt Lingen, um sich im Veranstaltungsbereich noch besser zu positionieren?
Wir arbeiten seit Jahren im Netzwerk mit ausgewählten Partnern zusammen. Sie kennen uns, wir kennen sie. Kompetenz und persönliches Engagement treffen geballt aufeinander, und das schafft Vertrauen. Diese Konstellation wünsche ich mir auch für einen „Runden Tisch“. Eines dürfen wir dabei aber nicht vergessen: auch über den eigenen Tellerrand zu schauen. Es muss in Lingen nicht immer alles größer, besser und bunter sein. Wenn gewünscht, stehe ich sehr gerne jederzeit für einen Ideenaustausch zur Verfügung. Gerne steuere ich weitere Anregungen konstruktiver und inhaltlicher Art bei.