Wirtschaftsminister Bode (FDP) in Lingen: Sie sind die Musterregion des Landes

Beim Messerundgang war Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode (Zweiter von links) auch Gast des Medienhauses der Neuen Osnabrücker Zeitung. Weiter auf dem Bild (von links): LT-Redaktionsleiter Thomas Pertz, Regionalverlagsleiter Hubert Bosse, Christoph Niemöller, Geschäftsführer der Neuen Osnabrücker Zeitung, stellvertretender Landrat Heinz Rolfes, der FDP-Kreistagsabgeordnete Jens Beeck, Lingens Oberbürgermeister Dieter Krone, die SPD-Fraktionsvorsitzende im Kreis, Karin Stief-Kreihe, und der Leiter der Wirtschaftsförderung der Stadt Lingen, Helmut Höke. Foto: LT

Lingen. Rockig, flott, auch laut: So präsentierte sich die 10. Emsland-Schau in Lingen zum Auftakt am Donnerstag: „Georgie’s Groove Orchestra“, die musikalische Visitenkarte des Gymnasiums Georgianum, heizte den rund 1000 Gästen in der Halle inklusive Wirtschaftsminister Jörg Bode richtig ein. Die jungen Leute versprühten jede Menge Dynamik – und passten damit hervorragend zu den Hauptdarstellern der Schau.

Das sind nämlich die über 200 Firmen aus allen Branchen, kleine Handwerksbetriebe ebenso wie die „Global Player“, die ihre Produkte „made in Emsland“ offensichtlich in prächtiger Manier an den Kunden bringen. „Sie sind die Musterregion des Landes“, hatte der niedersächsische Wirtschaftsminister Jörg Bode viel Lob für die Bürger zwischen Papenburg und Salzbergen parat.

Die niedrige Arbeitslosenzahl im Emsland sei ein Spiegelbild der Wirtschaftskraft. Bei den Wirtschafts- und Arbeitsmarktdaten nehme das Emsland in Niedersachsen den ersten Platz ein. „Der Zuwachs an Arbeitsplätzen in der Region Emsachse ist mehr als doppelt so hoch wie anderswo in Deutschland“, hob der FDP-Politiker hervor. Das Erfolgsrezept der Region liege offenbar in der Eigenschaft begründet, zuerst auf das eigene Können zu setzen, bevor man auf Hilfe von anderswo hoffe. „Andere können somit von dieser Region abschauen und lernen“, sagte der Minister.

Die Frage, ob es im Zeitalter des Internets und der sekundenschnellen Informationsbeschaffung per Mausklick überhaupt notwendig sei, solche Messen zu organisieren, beantwortete Bode mit einem klaren Ja. Durch das Internet gehe das Bewusstsein für die Stärke vor Ort verloren. Eine solche Schau öffne den Blick für Fähigkeiten und Kompetenzen von Betrieben, die oft in unmittelbarer Nähe, im Gewerbegebiet nebenan, vorhanden seien. Bode erhoffte sich von der Messe auch eine Signalwirkung, weiter optimistisch in die Zukunft zu schauen „und sich nicht den eigenen Aufschwung kaputtreden zu lassen“.
Plattform für Kontakte

Die Emsland-Schau zeige nicht nur die Leistungsfähigkeit der heimischen Wirtschaft, sondern biete auch eine Plattform für Kontakte und Gespräche, sagte der stellvertretende Landrat Heinz Rolfes. Dies sei vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels, der auch im Emsland sichtbar werde, eine Möglichkeit zum Gegensteuern.

Rolfes wies auch auf die besondere Unternehmensstruktur im Emsland hin.97 Prozent der Betriebe hätten weniger als 50 Beschäftigte. So wichtig die großen Unternehmen auch seien, die sich auf den Weltmärktenbewegten, bildeten die kleinen, oft familiengeführten Betriebe das Rückgrat der Wirtschaft im Kreis. „IhrErfolg entscheidet ganz wesentlich über Arbeitsplätze und Wohlstand“, sagte der stellvertretende Landrat.Er sei im Übrigen froh darüber, „dass wir im Emsland lieber über Fachkräftemangel reden als über Arbeitslosigkeit und mehr über einÜberangebot an Ausbildungsplätzen als über Perspektivlosigkeit.“

Jede Menge Perspektive hat die Stadt Lingen zu bieten, wie Oberbürgermeister Dieter Krone deutlich machte. Er erinnerte an die erste Emsland-Schau in Lingen 1972. „Emslandschau Lingen – dat mos die bekieken!“ habe die Lingener Tagespost am 6. Mai 1972 getitelt. 5400 Arbeitnehmer seien damals in Lingen beschäftigt gewesen. „Heute sind es 23000 in 3300 Betrieben“, beschrieb Krone eine rasante Entwicklung. „Es sollte auch zukünftig unser aller Ansporn sein, die Region weiter nach vorn zu bringen. Ich bin sicher, dass die Emsland-Schau dazu ihren Teil beiträgt und der Slogan heute mehr denn je gilt: „Dat mos die bekieken!“